Geschichte des Studierendenwerks München Oberbayern

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Nach dem Ersten Weltkrieg hatten viele Menschen ihren Besitz durch Krieg und Inflation verloren und die Anzahl der in Armut Lebenden war besonders hoch. In dieser Zeit gründeten Studierende Selbsthilfeorganisationen an den Hochschulen, aus denen später die Studierendenwerke hervorgingen. Diese Selbsthilfeorganisationen bauten Mensen auf, richteten Freitische ein und eröffneten Darlehenskassen. 

So wurde am 30. März 1920 in München der Verein „Studentenhaus München e.V.” gegründet, der sich später in „Studierendenwerk München Oberbayern” umbenannte. Das Studierendenwerk München Oberbayern kann daher - zusammen mit dem Studierendenwerk Dresden - als das älteste Studierendenwerk Deutschlands gelten.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten verloren die örtlichen Studierendenwerke rasch ihre Selbstständigkeit: Schon 1934 wurde ein „Reichs-Studierendenwerk” gegründet. Die örtlichen Einrichtungen wurden gleichgeschaltet und zu Dienststellen des Reichs-Studierendenwerkes degradiert. Im Zweiten Weltkrieg schlossen die Mehrzahl der Universitäten und Studierendenwerke ihre Pforten. Viele Einrichtungen wurden zerstört.

In Bayern begann die Arbeit der Studierendenwerke erst im Jahr 1948 mit der „Verordnung über die Einrichtung von Studierendenwerken” wieder. Diese Verordnung legte Organisation, Aufgaben, Finanzierung und Wirtschaftsführung der Studierendenwerke fest. Seit 1974 regelt das Bayerische Hochschulgesetz (BayHSchG) in einem eigenen Kapitel diese Fragen.

Zu Ehren Fritz Becks, der den Verein Studentenhaus 1920 gegründet und damit die Weichen für alle deutschen Studierendenwerke gestellt hatte, erschien im Juni 2014 die Broschüre "Fritz Beck - Sein Lebenswerk" . Die Zusammenfassung zeigt alle wichtigen Lebenstationen des Studierendenwerks-Gründers auf.   

Anlässlich des 100. Gründungsjahres des Studierendenwerks am 30.03.2020 erschien eine Chronik der Jahre 1920 - 2020. Der historische Überblick liefert Fakten zur Entwicklung des Studierendenwerks während dieses langen Zeitraums.