Ängste und Unsicherheiten vor Prüfungen können sehr unangenehm sein. In diesem Blogbeitrag geben wir Ihnen ein paar Tipps und Hinweise dafür, was Sie dagegen tun können.

Schweißnasse Hände, das Herz klopft schneller vor Aufregung: Nervosität vor Prüfungen ist ganz normal und viele Studierende kennen sie.

„Eine gesunde Prüfungsangst muss nicht automatisch nachteilig sein“, erklärt Bianca Beiderbeck, die Teamleiterin der Psychotherapeutischen Beratung des Studierendenwerks München Oberbayern. Ein gewisses Maß Angst könne die Leistungsfähigkeit in der Prüfung sogar erhöhen, da die Teilnehmer/-innen dadurch aufmerksamer sind. Problematisch werde es allerdings dann, wenn die Angst ein gewisses Niveau übersteigt.

Im Blogbeitrag erklärt Bianca Beiderbeck, was für Tipps und Tricks es für all jene gibt, die unter Prüfungsangst leiden, und legt dar, welche Hilfsangebote das Studierendenwerk bietet, wenn intensivere Unterstützung benötigt wird.

Lerntechniken & Arbeitsverhalten

„Eine adäquate Vorbereitung sowie gute Lerntechniken können Prüfungsangst reduzieren“, erklärt Beiderbeck. Viele Studierende müssen nach der Schulzeit jedoch erst einmal eine richtige Prüfungsvorbereitung erlernen und herausfinden, welcher Lerntyp sie sind. „Wir bieten dafür auch das Studierendencoaching an“, rät sie allen Interessierten.

Viele Studierende profitieren zudem von Lerngruppen, so die Erfahrung von Frau Beiderbeck. „Das kann zur Entlastung bei Ängsten und Unsicherheiten führen“, sagt sie.

Selbstregulation

Bei Prüfungsängsten spielt auch eine gesunde Selbstregulierung eine wichtige Rolle. „Dafür sollten Betroffene ihren Umgang mit hinderlichen Gedanken überprüfen und Katastrophengedanken wie beispielsweise ,Bei allen anderen klappt es besser, ich bin zu blöd dafür’ in realistische und hilfreiche Gedanken umwandeln“, erklärt die Expertin.

Außerdem hat sie eine Reihe an Tipps parat, die zusätzlich helfen können:

  • den eigenen Koffein-Konsum überprüfen

  • die Schlafhygiene verbessern

  • wohltuende Pausen einplanen

  • Sport treiben

  • Entspannungsmethoden wie z.B. progressive Muskelrelaxation oder spezielle Atemtechniken erlernen

Eigene Motivation finden und Blockaden lösen

Die langjährige Erfahrung von Beiderbeck zeigt außerdem: Manchmal boykottieren sich Studierende unterbewusst selbst. Beispielsweise weil sie gar nicht wissen, was sie nach dem Studium machen wollen und eigentlich nur die Erwartungen des Umfeldes erfüllen. „Sie sind blockiert, weil es nicht ihr eigener Weg ist“, sagt Beiderbeck.

Ebenso können auch Muster in der Biografie eine Rolle spielen, etwa indem Studierende sich unter Druck gesetzt fühlen, perfekt sein zu müssen. Beiderbeck: „Aus Angst, diese Erwartung nicht erfüllen zu können, gehen manche gar nicht zur Prüfung oder entwickeln Prüfungsangst.“

Für sie steht fest: Wer mit Perfektionismus, einer starken inneren kritischen Stimme oder mangelndem Selbstwertgefühl zu kämpfen hat, sollte herausfinden, was dahinter steckt. „Denn manchmal ist Prüfungsangst nur die Spitze des Eisbergs und ein Phänomen einer ernstzunehmenden Angsterkrankung.“

Grundsätzlich gilt: Wer mit Selbsthilfestrategien nicht mehr weiterkommt, sollte sich psychotherapeutisch beraten lassen. Unter folgendem Link gibt es umfangreiche Informationen zur psychotherapeutischen und psychosozialen Beratung des Studierendenwerks:

www.studierendenwerk-muenchen-oberbayern.de/beratungsnetzwerk/psychotherapeutische-und-psychosoziale-beratung/

Zum Abschluss kann Frau Beiderbeck auch noch einen ganz einfach Trick verraten:

„Machen Sie sich unmittelbar vor der Prüfung mit dem Raum und den Prüfungsmodalitäten vertraut“, empfiehlt sie. „Checken Sie beispielsweise den Weg zur Prüfung schon einmal vorab, informieren Sie sich, ob es eine schriftliche oder mündliche Abfrage ist oder ob Ihnen Multiple-Choice oder offene Fragen gestellt werden.“

Hinweis

Das #stuwerkmuc bietet regelmäßig Vorträge zum Thema Prüfungsangst an. Auch im kommenden Wintersemester wird es wieder einen Termin dazu geben. Dieser wird am Dienstag, 5. Dezember 2023, von 15.30 bis 17 Uhr als Onlinevortrag stattfinden. Mehr Informationen finden Sie demnächst im neuen Kulturprogramm.

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